Tipps und Infos rund ums Schreiben und Verlegen

Kategorie: Medien

Der ECON Zukunftstag

Anfang der 90er Jahre. Der ECON Verlag besinnt sich auf seine Wurzeln, auf das Themengebiet Wirtschaft und Management. Mit neuen Büchern und Buchreihen. Dafür hat Verleger Hero Kind mich nach Düsseldorf geholt. Aber wir wollen auch ins Non Book-Geschäft diversifizieren.

Seminare und Kongresse. Diese Ausweitung des Geschäftes erscheint uns als logische Fortsetzung des Verlegens. Warum nicht all die Starautoren des Verlages für einen Tag nach Düsseldorf holen und vor Publikum über ein Thema reden? Die Idee ist geboren. Hero Kind, ein Mann mit spontanen Einfällen und Geistesblitzen, hat direkt auch die Überschrift parat: der ECON Zukunftstag.

Das Monatsmagazin Capital – in jenen Tagen unter Johannes Gross und Rolf Prudent, das Elitemedium in der Wirtschaft – steigt als Medienpartner ein. Der Kieler Designer Klaus Detjen entwirft ein einprägsames Logo, das in die Höhe gereckte Piktogramm-Männchen, farbenfroh und stark. Empowerment, werden die Amerikaner diese Haltung Jahre später nennen.

Das Philosophie des Zukunftstages ist:

Loading

Ein Treffen mit Dietrich Oppenberg

Düsseldorf, im Mai 1991; Wolfgang Stock, Hans-Dietrich Genscher, Dietrich Oppenberg; Photo by Hasso von Bülow

Dietrich Oppenberg, ein Essener des Jahrgangs 1917, zählte zu den großen Verlegern der Nachkriegsjahre in Deutschland. Sicherlich war dieser ältere, knorrige Herr nicht im medialen Bewußtsein aller, weil er nicht einer jener war, die es in die erste Reihe drängte. Viel lieber blieb er bescheiden im Hintergrund, wusste sich aber stets ausreichend Gehör zu verschaffen.

Nach dem Krieg erhielt er, der politisch von den Nazis verfolgt war, von den Engländern die Lizenz für die Neue Ruhr Zeitung in Essen. Die sozialliberale NRZ war, später im goldenen Käfig des WAZ-Konzerns, in ihren besten Jahren so etwas wie eine Gelddruckmaschine.

Im Essener Presssehaus, das dann wie sein Verleger in die Jahre kam, regierte dieser kurzsilbige, vielleicht auch strategisch nicht sehr weitsichtige, aber stets humane Verleger wie ein kleiner Fürst. Marianne Neveling führte das Verlegerbüro umsichtig und für das redaktionelle Tagesgeschäft war der polternde Chefredakteur Jens Feddersen zuständig. Obwohl die NRZ eine Provinzzeitung im besten Sinne war, wurde diese publizistische Stimme gehört, in Bonn zumal, denn ohne den Ruhrpott wollte man in der alten Republik nicht regieren.

Dietrich Oppenberg war – und das zählt als historische Leistung – einer der

Loading

Seite 3 von 3

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén