Tipps und Infos rund ums Schreiben und Verlegen

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Wie Sie mit Vorträgen und Präsentationen überzeugen

Das neue Buch von Thomas Pyczak – TALK! – ist ein Leitfaden, um selbstbewusst und überzeugend zu sprechen und vorzutragen. Inhaltlich geht es darum, Ideen und Botschaften klar und wirkungsvoll zu präsentieren. Und damit geht es um Business Storytelling. 

Die Neuerscheinung gliedert sich in fünf Schwerpunkte:

  1. Recherchieren: die richtigen Fragen
  2. Storyfizieren: den roten Faden entwickeln
  3. Trainieren: die souveräne eigene Stimme
  4. Präsentieren: ein Gespräch mit dem Publikum führen
  5. Lernen: nach dem Vortrag ist vor dem Vortrag


Durch klug eingebaute Checklisten, Grafiken, Canvases und Arbeitsblätter erhält TALK! Handbuch-Charakter. Alles ist auf der Höhe der Zeit, der Bogen wird geschlagen von der antiken Rhetorik bis zur modernen KI. Immer an praktischen Beispiel illustriert, oft aus eigener Erfahrung, bleibt das Werk der gelebten Betriebspraxis verbunden. 

Man merkt beim Lesen, Thomas Pyczak ist ein erfahrener Coach und Trainer. Er breitet sein Denken und Erleben aus wie auf einem Küchentisch. Seine Einblicke und Erfahrungen als Führungskraft von Medienunternehmen sind kein Dogma, sondern bleiben ein Angebot an den Leser und die Leserin. Die Zusammenstellung der Ingredienzien überlässt er den Nutzern, zu unterschiedlich sind die Einzelfälle und die jeweiligen Herausforderungen.

Das Buch überzeugt nicht zuletzt durch zahlreiche praktische Tipps und Tricks. Im Grunde genommen geht es immer um eine Frage: What’s your Story? Wer eine Geschichte erzählen kann, der kann auch Botschaften setzten. Das Rüstzeug, die Dramaturgie zum Erfolg, findet der Leser in diesem Buch.

Sowohl Einsteiger als auch Profis können Nutzen aus dieser reichhaltigen Neuerscheinung ziehen. In TALK! hat Thomas Pyczak wunderbar seine Arbeitsschwerpunkte Storytelling, Strategie, Leadership und Purpose zusammengebracht. Die Tiefe und Breite der Qualität lassen einen Longseller für möglich erscheinen.

Thomas Pyczak:
TALK!
Paperback, 325 Seiten
Rheinwerk Computing Verlag
24,90 Euro

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10 ultimative Tipps für besseres Schreiben

  1. Alliterationen – alle Autoren auf Abstand!
  2. Vermeide billige Phrasen! Alles alte Hüte.
  3. Vergleiche sind so schlecht wie Phrasen.
  4. Schließe niemals einen Satz mit einer Präposition ab.
  5. Sei mehr oder weniger konkret.
  6. Autoren sollten niemals generalisieren.
  7. Keine Wiederholungen! Niemals mehr Wörter als nötig!
  8. Untertreibung ist millionenfach besser als Übertreibung.
  9. Verständlich schreiben statt hermeneutischer Exegese!
  10. Vermeide auf alle Fälle, cum grano salis, lateinische Sinnsprüche!

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Ein Wochenende mit Ernest Hemingway – Workshop in Bensberg

Thomas Morus Akademie
Ernest Hemingway
In diesem wunderbaren Anwesen wird zwei Tage über Ernest Hemingway gesprochen. Die Thomas Morus Akademie in Bensberg bei Köln. Foto: TMA Presse.

Ein besonderes Seminar: das ganze Wochenende über erstklassige Literatur reden. An Person und Werk von Ernest Hemingway wollen wir aufzeigen, was einen erstklassigen Literaten und unsterbliche Literatur ausmacht. Es könnte interessant werden, am Wochenende 16. und 17. November 2024 in Bensberg bei Köln. Interessante Einblicke in das Werk des Nobelpreisträgers von 1954 und sicherlich auch anregende Diskussionen. Ich habe die Ehre und Freude, dort als Referent aufzutreten. 

Die Mindestteilnehmerzahl ist locker übertroffen, der Workshop findet auf jeden Fall statt. Es sind nur noch wenige Plätze frei. Im Übrigen tut sich hier ein Schnäppchen auf: inklusive Kost und Logis in einem atemberaubenden Seminarzentrum. Und dies zu einem überaus verträglichen Preis. Wer sich von Ernest Hemingway inspirieren lassen will, der ist Mitte November in Bensberg jedenfalls am richtigen Ort.

Ernest Hemingway ist zentraler Gestalter der Literatur des 20. Jahrhunderts. Dabei ist er nicht unumstritten. Angriffsflächen bietet ein Schriftsteller mit einem derartigen Ego genug. Die Kritik ist laut: Er sei ein Macho, ein Tierquäler, ein Alkoholiker. Nicht viel besser sein Werk. Stiere, die zum Vergnügen abgeschlachtet werden. Antilopen, die er auf Safaris erlegt. Fische, die nach langem Kampf an den Haken kommen. Dieser Kerl tut einiges für sein schlechtes Image.

Doch Vorsicht! Ernest Hemingway will mehr als nur eine blutige Geschichte erzählen. Seine Romane um Sieg und Niederlage dringen tief ins Innere vor. Wie sonst wäre sein Erfolg zu erklären! Ihm geht es um etwas anderes: um Liebe und Würde. In Würde verlieren, so wie sein alter Mann, der einfache kubanische Fischer Santiago. Darum geht es. Man kann verlieren, so will Hemingway sagen, aber man muss seine Würde wahren.

Entdecken Sie Hemingways Werk (neu), diskutieren Sie mit und bringen Sie gern auch eigene Texte in die „Schreibwerkstatt“ am Sonntag Vormittag mit.

Programm
Samstag, den 16. November 2024

14.00 Uhr
Auf Abenteuerreise mit Ernest Hemingway
Fünf Wochen mit dem Nobelpreisträger in Cabo Blanco, Peru

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Ein Mensch mit zwei Gesichtern
Psychogramm eines innerlich Zerrissenen

18.00 Uhr
Abendessen

19.15 Uhr
Revolutionär und Klassiker
Die literarische Entwicklung des Ernest Hemingway

21.30 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

 Sonntag, den 17. November 2024 

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes
in der Edith-Stein-Kapelle

9.45 Uhr
Schreibwerkstatt:
Schreiben wie Ernest Hemingway – Wie schrieb Ernest Hemingway?
– Was macht einen guten Buchtitel aus?

– Die Magie des ersten Satzes.
(Wer unter den Teilnehmern schon veröffentlicht oder etwas in der Schublade hat: Sie sind eingeladen, Ihren Text mitzubringen.)

11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Der beste Reiseführer weit und breit
Eine Weltreise zu

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Das ist Klugheit

Kurt Tucholsky, 1890 – 1935

Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky

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Eine etwas andere Sicht auf berühmte Autoren: Actionszenen der Weltliteratur

111 Actionszenen der Weltliteratur
Eine bemerkenswerte Neuerscheinung. Die andere Bibliothek: 111 Actionszenen der Weltliteratur.

In diesem neuen Buch zeigen sich gefeierte Autorinnen und Autoren der Weltliteratur, wie wir sie bislang nicht kannten: mitten im Geschehen, im Nahkampf und im Getümmel. Als Schurken, Opfer oder Helden. Tolstoi, Proust, Shelley und viele andere in Action!

Der Leser ist mit dabei, als Cervantes in der Schlacht von Lepanto kämpfte. Als Tolstoi von einem Bären gebissen wurde. Als Jules Verne Achterbahn fuhr und Antoine de Saint-Exupéry vier Bruchlandungen überstand. Als die Schwestern Brontë den Weltuntergang erlebten. Als Marcel Proust sich duellierte und die Polizei nach Agatha Christie fahndete. Als Mary Shelley am Genfer See ihr Monster traf und Emily Dickinson den Sturm der Liebe erlebte. Als Bob Dylan sich in Woodstock das Genick brach und David Foster Wallace im Fitnessklub zu Boden ging.

Diese Neuerscheinung sammelt die besten Geschichten aus der beliebten Serie in der LITERARISCHEN WELT, herausgegeben von Mara Delius und Marc Reichwein. Die großartige grafische und editorische Gestaltung dieser Novität durch Manja Hellpap im Rahmen der Anderen Bibliothek im Aufbau Verlag bleibt hervorzuheben.

Und auch Ernest Hemingway mischt bei den Actionszenen mit. Wie sollte es anders sein! Ich habe in dem Band die Ehre, von seinen beiden Flugabstürzen in Ostafrika zu erzählen. Schlimm, die beiden Unglücke im Jahr 1954 bilden so etwas wie den gesundheitlichen Kipppunkt seines Lebens. Aber der Haudegen aus Oak Park bei Chicago nimmt das Schicksal mit Galgenhumor. Denn er ahnt, was da kommen wird.

Mara Delius, Marc Reichwein (Herausgeber):
111 Actionszenen der Weltliteratur
Verlag Die Andere Bibliothek
ISBN 978-3-8477-0483-6
384 Seiten

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Schreiben wie Ernest Hemingway – Workshop in Bensberg

Die großartige Thomas-Morus-Akademie in Bergisch-Gladbach. Foto: TMA Presse.

Jeder, der sich mit Sprache beschäftigt, kommt nicht vorbei an Ernest Hemingway. Er ist zentraler Gestalter der Literatur des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr feiert der bärtige Nobelpreisträger (1899 – 1961) seinen 125. Geburtstag.

Unsterblichkeit ist sein Ziel gewesen. Die hat er ja auch irgendwie bekommen, auch wenn er seit über 60 Jahren auf dem Dorffriedhof von Ketchum in den Rocky Mountains liegt. Angriffsflächen bietet ein Schriftsteller mit einem derartigen Ego genug.

Die Kritik ist hörbar: Er sei ein Macho, ein Frauenfeind, ein Tierquäler, ein Alkoholiker. Nicht viel besser sein Werk. Stiere, die zum Vergnügen abgeschlachtet werden. Antilopen, die er auf Safaris erlegt. Fische, die nach langem Kampf an den Haken kommen.

Doch Ernest Hemingway will mehr als nur eine blutige Geschichte erzählen. Seine Romane um Sieg und Niederlage wollen tief ins Innere vordringen.  Letztlich geht es ihm vor allem um Liebe und Würde. In Würde verlieren, so wie sein alter Mann, der einfache Fischer Santiago. Gerade darum geht es. Jeder Mensch, das will uns Ernest Hemingway mitteilen, kann seine Würde wahren.

Wir laden Sie herzlich nach Bensberg ein. Entdecken Sie Hemingways Werk (neu), diskutieren Sie mit und bringen Sie gern auch eigene Texte in die „Schreibwerkstatt“ am Sonntag Vormittag mit.

Wir freuen uns auf Sie!

Felicitas Esser, Akademiereferentin

Programm
Samstag, den 16. November 2024

14.00 Uhr
Auf Abenteuerreise mit Ernest Hemingway
Fünf Wochen mit dem Nobelpreisträger in Cabo Blanco, Peru

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Ein Mensch mit zwei Gesichtern
Psychogramm eines innerlich Zerrissenen

18.00 Uhr
Abendessen

19.15 Uhr
Revolutionär und Klassiker
Werk und Leistung des Autors Ernest Hemingway

21.30 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

 Sonntag, den 17. November 2024 

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes
in der Edith-Stein-Kapelle

9.45 Uhr
Schreibwerkstatt: Schreiben wie Ernest Hemingway
– Wie schrieb Ernest Hemingway?
(Wer unter den Teilnehmern schon veröffentlicht oder etwas in der Schublade hat: Sie sind eingeladen, Ihren Text mitzubringen.)

11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Der beste Reiseführer weit und breit
Eine Weltreise zu Ernest Hemingways Schauplätzen

13.00 Uhr

Mittagessen
14.00 Uhr

Ende der Veranstaltung

Referent

  • Dr. Wolfgang Stock, Autor und Hemingway-Biograf; Gründer: www.hemingwayswelt.de

Leitung

  • Felicitas Esser, Thomas-Morus-Akademie Bensberg

Hier der

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Jeder Autor sollte ein Alleinstellungsmerkmal besitzen

Die launige Meinungs-Kolumne.
Gerne subjektiv. Nicht die Wirklichkeit. Meine Wirklichkeit. Von Wolfgang Stock, Ex-Cheflektor ECON Verlag.
Foto: Daniel Biskup.

Jeder gute Autor sollte eine Besonderheit besitzen, die ihn auszeichnet und abhebt im Wettbewerb. Wenn ein Buch kein solches Alleinstellungsmerkmal hat, kann es nur schwer aus dem Konkurrenzfeld herausstechen. Kunden können nicht gut erkennen, warum sie dieses Buch und nicht jenes daneben kaufen sollten. 

Gerade im überbesetzten Buchmarkt mit jährlich 80.000 Neuerscheinungen gilt: Je stärker ein Markt umkämpft wird, desto klarer muss das Alleinstellungsmerkmal sichtbar sein. Dabei ist der Terminus Alleinstellungsmerkmal ein ziemlich schillernder Begriff aus dem Marketing und der Verkaufspsychologie. 

Viele verstehen ihn qualitativ, als etwas ganz und gar Außergewöhnliches. Der Größte, der Schönste, der Einzige. Eine solch absolute Sichtweise führt jedoch kräftig am Thema vorbei. Alleinstellung bedeutet beileibe nicht etwas Einmaliges oder etwas Bombastisches. Solches ist unter Hunderttausenden Anbietern für den Einzelne unmöglich zu stemmen und macht in der Autorenwelt auch keinen Sinn.

Oft reicht es, wahrhaftig zu sein. Lassen Sie mich dies mit einem meiner Lieblingswitze illustrieren. Drei Friseuren haben ihre Läden in Manhattan in einer Strasse direkt nebeneinander. Tür an Tür. Der beste Friseur in Manhattan, das hat der erste aufs Firmenschild geschrieben. Der beste Friseur in ganz New York, so hat sein Nachbar, der zweite Friseur, im Schaufenster gekontert. Und welches Werbeschild hängt der dritte Friseur auf? Der schreibt schlicht und einfach: Der beste Friseur in dieser Strasse

Nicht nur Friseure, sondern auch Buchautoren überzeugen mit ihrer Alleinstellung nur, wenn sie in ihrer Kommunikation authentisch bleiben. Am besten fängt man damit an, herauszuarbeiten, was einen als Autor oder Autorin so besonders macht. Was unterscheidet mich als Autor von den vielen anderen Buchautoren? Worin begründet sich meine Unverwechselbarkeit?

Bevor die erste Zeile geschrieben ist, sollte man sich zuerst Gedanken machen über die eigenen Stärken. Wer bin ich als Autor und was kann ich besonders gut? Irgendwann wird es dann auf die zweite wichtige Frage zulaufen, die es bestmöglich zu beantworten gilt: Für wen schreibe ich? Wer sind meine Käufer und Leser? Denn meine Zielgruppe beeinflusst mit, was und wie ich schreibe.

Wenn ich mir über die eigene Stärke und meine Zielgruppe im Klaren bin, sollte als nächster Punkt die wohl wichtigste Frage geklärt werden: Welchen Nutzen biete ich als Buchautor meinen Lesern? Als Autor muss ich dem Käufer einen konkreten Nutzen bieten. Ein Nutzen, der als Wert in der betreffenden Leserschaft anerkannt sein muss. Dies kann eine Problemlösung in Form eines Ratgebers sein oder auch die Kurzweil eines Thrillers.

Aus den drei Bausteinen eigene Stärke, avisierte Zielgruppe und wirklicher Nutzen sollte man eigentlich seinem individuellen Alleinstellungsmerkmal näher kommen. Am Ende all dieser Überlegungen muss jeder Autor dann ehrlich eine Frage beantworten: Welchen Mehrwert bietet meine Arbeit? Nur wenn man diese Frage gescheit beantworten kann, macht das Schreiben für Publikum Sinn.  

Besonders fürs Marketing ist das Herausarbeiten der Alleinstellung wichtig. Dabei ist

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Das Buch als Risikowette

Die launige Meinungs-Kolumne.
Gerne zugespitzt. Nicht die Wirklichkeit. Meine Wirklichkeit. Von Wolfgang Stock, Ex-Cheflektor ECON Verlag.
Foto: Daniel Biskup.

Die  meisten Autoren denken bei der Verlagssuche in Tausch-Kategorien. Inhalte gegen Geld, so mag es im Hinterkopf grummeln. Man bietet sein Manuskript einem Verlag an und erwartet als Gegenleistung die Veröffentlichung und ein Honorar. Diese Sichtweise ist nicht falsch, kratzt aber irgendwie nur an der Oberfläche.

In Wirklichkeit bietet der Autor dem Verlag eine Risikowette an. Eine Wette auf den Markterfolg seines Manuskriptes. Der Verlag muss abschätzen, ob er mit den angebotenen Inhalten, eine Refinanzierung des Projektes und seiner Gemeinkosten sichern kann. Wirtschaftlich gesehen bleibt es ein Glücksspiel.

Es sind nicht nur die Inhalte, die eingeschätzt werden müssen, sondern das ‚Gesamtpaket‘. Neben dem Thema also die Attraktivität des Autors, seine Kompetenz, die Vermarktbarkeit des Projektes, die Trends auf dem nationalen und internationalen Buchmarkt, das Wohlwollen des Handels oder die aktuellen Vorlieben innerhalb der Leserschaft. Eine schwierige Abwägung für ein Lektorat, die Fehlerquote ist hoch. 

Zunächst muss der Verlag kräftig in Vorleistung gehen. Durch dieses Vorlegen leitet sich bekanntlich die Begrifflichkeit Verlag ab. Lektorat, Korrektorat, Cover-Design, Herstellung, Druck, Transport, Marketing. Vielleicht noch eine Garantiezahlung oder einen Vorschuss für den Autor oder die Autorin. Das geht ins Geld. Dazu sitzt ein Verlagshaus auf hohen Overhead-Kosten.

Auch bei Verlagen, die hohen Wert auf Inhalte legen, bleibt das Angebot eines Manuskriptes am Ende des Tages ebenfalls eine Risikowette. Qualität, Umsetzung, Zielgruppen-Affinität, Autorenkompetenz, Einschätzung der Nachfrage. Auch ein anspruchsvoller Verlag muss sich am Markt refinanzieren, sonst gibt es ihn nicht mehr lange. 

In einem Lektorat werden nach Begutachtung des Inhaltes die Erfolgsaussichten eingeschätzt. Im Buchbereich lässt sich die Quote dieser Wette mit objektiven Daten nicht absichern. Gut 80 Prozent der Verlagstitel erweisen sich als Flop. Keiner weiß im Voraus, welche 80 Prozent. Jedes Buch bleibt ein Glücksspiel. Rot oder schwarz. Jedes neue Buch – selbst von renommierten Autoren – geht in ein neues Risikospiel.

Jeder Verlag muss seine Risikobereitschaft bei jedem neuen Projekt einschätzen. Denn der Grat zwischen

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Diese drei Kernpunkte erhöhen deutlich die Chancen von Autoren auf Verlagssuche

Die launige Meinungs-Kolumne.
Gerne zugespitzt. Nicht die Wirklichkeit. Meine Wirklichkeit. Von Wolfgang Stock, Ex-Cheflektor ECON Verlag.
Foto: Daniel Biskup.

Es ist die 100-Dollar-Frage für Neulinge auf Verlagssuche: Wie steigere ich meine Chancen bei Verlagshäusern, damit mein Manuskript angenommen wird? Auf welche Punkte achten Verlage am allermeisten? Was muss ich unbedingt berücksichtigen, damit Lektorate sich überhaupt wohlwollend mit meinem Manuskript befassen?

Wir gehen einmal davon aus, dass die Qualität eines angebotenen Manuskriptes gut ist, dass der Autor sein Handwerk einigermaßen beherrscht und das Thema nicht zu weit hergeholt ist. Und auch die Umsetzung sollte stimmen. Das Manuskript sollte also mehr oder weniger veröffentlichungsreif sein.

Während meiner Berufspraxis habe ich Hunderte von Manuskript-Einreichungen gesehen, gelesen und begutachtet. Drei Kernpunkte erscheinen mir wichtig. Besonders ein Kernfehler wird immer wieder gemacht und auf zwei weitere Aspekte wird meist zu wenig Aufmerksamkeit gelegt. Aus meiner Erfahrung – von der anderen Seite des Schreibtisches sozusagen – sollte ein Autor oder eine Autorin auf Verlagssuche deshalb die nachstehenden drei Dreh- und Angelpunkte bei der Bewerbung sorgfältigst herausarbeiten.

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Kann man mit dem Schreiben von Büchern wirklich Geld verdienen?

Die launige Meinungs-Kolumne.
Gerne zugespitzt. Nicht die Wirklichkeit. Meine Wirklichkeit. Von Wolfgang Stock, Ex-Cheflektor ECON Verlag.
Foto: Daniel Biskup.

Ein Verlagskollege aus der kaufmännischen Abteilung hat mir einmal resigniert zugeraunt, das Buch sei ein Cash-Fresser. Denn ein Verlagshaus gehe mächtig in Vorleistung: Lektorat, Herstellung, Druck, Auslieferung. Dann sei ein Buch in den Handel, allerdings noch ohne Umsatz. Nach zwei Monaten im Buchhandel sieht der Verlag zum ersten Mal Geld für das Buch. Vielleicht.

Hingegen gibt es Medienprodukte, die sind Cash-Erzeuger. Abo-Zeitschriften zum Beispiel. Im Abonnement zahlen der Leser und die Leserin meist ein ganzes Jahr im Voraus, der Verlag kann nun zwölf Monate mit dem vorgestreckten Geld arbeiten und liefert die zugesagte Leistung erst nach und nach.

Doch das Buchgeschäft steht per se nicht auf der Sonnenseite der Medienbranche. Betriebswirtschaftlich macht das Verlegen von Büchern nur wenig Sinn. Zu kleinteilig und mit zu ungewisser Absatzerwartung. Denn den Erfolg kann keiner planen. Die Bilanz der Großverlage sieht deshalb arg mau aus: Nur 20 Prozent der Bücher in einem arrivierten Verlagshaus gelten als Erfolge, 80 Prozent sind Flops.

Jene 20 Prozent Erfolgstitel sind allerdings noch keine Bestseller. Sondern lediglich Titel, die sich kaufmännisch rechnen. Richtige Bestseller sind nur die ganz obere Spitze. Ein, zwei Dutzend in Deutschland, im Jahr, über alle Verlage gesehen. Die Ansprüche werden von Jahr zu Jahr niedriger geschraubt. Kollegen stöhnen gerade in diesen Tagen, dass die Titel, die wirklich Geld verdienen, immer weniger werden.

Im Laufe der Jahre hat sich die Definition von „Bestseller“ nach unten geschoben. Wer heute 20.000 oder 30.000 Bücher im Hardcover verkauft, ist ein Bestseller-Autor. Früher haben wir erst ab 100.000 gelächelt, ab 200.000 verkaufte Exemplare gejubelt. Gedruckte Bücher im sechsstelligen Bereich werden immer seltener.

Diese Entwicklung ist dramatisch, auch weil dadurch weniger Geld hereinkommt, um Innovationen und Experimente zu finanzieren. Und je weniger Bestseller es gibt, desto weniger Geld steht zur Verfügung, die Flops finanziell auszugleichen. Wenn dann auch die Flops noch zunehmen, wird es arg eng in der Bilanz. Bücher müssen kaufmännisch abgeschrieben werden, da rutscht man leicht ins Rote. 

Spiegelbildlich sieht die Situation bei den Autoren aus. In unserem Land gibt es wenige Autoren und Autorinnen, die mit dem Schreiben wirklich wohlhabend geworden sind. Fast alle bei Großverlagen. Doch selbst bei einem stattlichen Garantiehonorar von, sagen wir mal, 50.000 Euro und alle zwei Jahre ein neues Buch, bleiben einem erfolgreichen Verlagsautor nach Abzug von Agentur-Provision, Steuern, Krankenkasse und privater Altersvorsorge nicht allzu viel übrig.  

Selbst für einen gut verkaufenden Schriftsteller hierzulande sieht die Realität trostlos aus: Ein ansatzweise erfolgreicher Autor verdient

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